Bickelpolo - Aufbau Teil I                    ...Sommer 2010

 

... somit sollte das Kapitel VW Polo wohl zum Glück doch nicht enden... Fast genau 20 Jahre später, das Studium ist schon fast vergessen, der Beruf hat seit vielen Jahren meinen Alltag geprägt und die Familie inklusive Haus ist auch "bewältigt" und so finde ich im Juni 2010 durch Zufall eine Annonce bei mobile.de bzw. bei ebay ...den BICKELPOLO!

 

Schnell werden alte Erinnerungen wach und nach einem ersten Besuch ist die Begeisterung wieder da !!!

 

Die Basis ist ein "grässlich grüner" 1er GT Bj. 1980, geschätzte 16.000 km, quasi rostfrei und mit einem 1,3l Vergasermotor mit Turbolader.Der Wagen hat wohl viele Jahre in einer Sammlung gestanden und ist somit nicht bewegt worden. Der Gesamteindruck der Karosserie ist augenscheinlich gut.


Das wirklich interessante ist die Tatsache, dass es sich um einen "echten" BICKEPOLO handelt. Es sind fast alle Änderungen bereits 1980 von der Firma Bickel-Tuning GmbH eingetragen worden. Damit besteht die Aussicht, dass der Polo später ein H-Kennzeichen bekommen könnte.


Das verbaute Fahrwerk, ein Rundstreckenfahrwerk von Fichtel&Sachs, die komplette Bremsanlage, ALLE Gummiteile, Aufhängungsteile, die komplette Auspuffanlage und und und ist leider alles mit einem Wort :! SCHROTT !


Der Motor ist vor einigen Jahren bereits komplett revidiert worden, somit sollen da keine bösen Überraschungen zu erwarten sein, zumal den Motor nicht irgendjemand, sondern die Firma WL-Motorsport überarbeitet hat. Laut Tacho hat der Motor ca. 5.oookm gelaufen.


Ein Besuch bei meinem Bekannten eröffnet dann die Möglichkeit, das Fahrzeug dort komplett neu aufzubauen. Da es sich um einen Meisterbetrieb im Karosserie- und Fahrzeugbau handelt (HEMMIS Fahrzeugbau in Hamm), sollen die anstehen Fahrzeug- und Karosseriearbeiten kein Problem darstellen und da ich kein geborener Lackierer bin, lasse ich das Kollegen umsetzen, die das KÖNNEN. Die technischen Probleme werde ich aber selber angehen.

 

Nach der kompletten Demontage folgt dann die Bestandsaufnahme ...

 

Alle Teile um und an dem Motor, bzw. Turbolader sind zum Teil katastrophal verändert worden. Die "Verrohrung" zum gebastelten Ladelüftkühler zum Beispiel hatte viele Undichtigkeiten und die Befestigungen sind nur noch teilweise oder gar nicht mehr vorhanden.


 

Das Abgassystem war ab Turbolader stark reparaturbedürftig und speziell das Wastegate Ventil bildet den tiefsten Punkt vorne am Fahrzeug. Eine Bodenwelle und das gute Stück wird "entsorgt".


 

Dazu kommt dann noch der sehr lange Weg vom Abgaskrümmer (unter der Ölwanne hindurch) zum Wastegate Ventil, was für die Funktion (Druckdifferenzmessung) auch nicht optimal ist.


Die GFK Verbreiterungen sind zum Teil gerissen und relativ brutal mit V2A Schrauben angebracht. Zur Abdichtung wurde Karosserie-Dichtband unterlegt. Die beiden hinteren Verbreiterungen sind von der Passform speziell im Bereich des Abschlußbleches sehr schlecht und müssen angepasst werden.


Die montierten Kunststoffkotflügel passen schlicht gar nicht, Spaltmaße könnte man auch Spalten nennen. Die Haube trägt noch Reste eines Schadens und kann nicht weiter verwendet werden. Die Türen trifft das gleiche Schicksal.


 

Im Innenraum sind Alublechen im Fußraum eingeschraubt, aber leider nicht vernünftig gegen Feuchtigkeit geschützt. Unter den Blechen hat sich reichlich Flugrost gesammelt.


Im Motorraum sind nur leichte Rostansätze im Bereich der Batterieaufnahme Auf der Fahrerseite sind zusätzliche Durchbrüche zum Radkasten (Luftführung Turbolader <> Luftfilterkasten) eingebracht. Diese müssen auch später wieder verschlossen werden.


 

So viel zur Bestandsaufnahe, jetzt folgt die Suche nach originalen Unterlagen für den Aufbau. Aufgrund der Eintragungen im Fahrzeugbrief ist der Polo schon als Rennfahrzeug ursprünglich zugelassen worden.

 

Nach intensiver Recherche habe ich doch noch ein Bild von einem Bickel Gruppe 2 Rennfahrzeug gefunden. Die Karosserie soll so wieder aufgebaut werden, wobei ich auf die "Kriegsbemalung" verzichte und dafür Straßentauglich wieder Stoßstangen montieren möchte.


Nachdem nun feststeht, wie er später aussehen soll, nimmt die Liste an Teilen die benötigt wird für den Aufbau beängstigende Formen an. Das wäre dann wohl vergleichbar mit anderen Projekten der richtige Zeitpunkt, in Ruhe das ALLES noch einmal zu überdenken.... .

 

..wobei ich diesen Punkte schnell überspringe und einfach weitermache:

 

  • Motorhaube
  • Kotflügel
  • Türen
  • Schiebedach
  • ...
  • Türverkleidungen
  • Seitenverkleidungen
  • Sitze
  • Lenkrad
  • Armaturenbrett (aufbereiten)
  • Gurte (neu)
  • ...
  • Fahrwerk
  • Felgen mit neuen Reifen
  • Bremsanalge (VA + HA)
  • Radlager (VA + HA)
  • Antriebswellen
  • Alle Lager
  • Dreieckslenker von WL-Motrorsport
  • Domlager (vertstellbar) von WL-Motrorsport
  • Ladeluftkühler mit Montagerahmen
  • Domstrebe (VA + HA)
  • Überrollbügel überarbeiten
  • ...
  • Verbreiterungen und Frontspoiler einspachteln
  • Innenraum überarbeiten
  • Batterie neu und in die Reserveradmulde verlegen
  • ...
  • Krümmer neu (vor dem Turbolader) als Fächerkrümmer
  • Hosenrohr überarbeiten
  • Abgaskrümmer (nach dem Turbolader) neu in Ø 63mm VA
  • Auspuffanlage neu in Ø 63mm VA
  • Wastegate Ventiel neu positionieren
  • ...

 

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